Saba Konstanz Automatik 8

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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faz
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Saba Konstanz Automatik 8

Beitrag von faz »

Hallo Forum :hello:

..ich habe hier das o.g. Radio stehen das einen Transportschaden hat. Zum Glück ist
die Skalenscheibe in Ordnung. Das Holz hat es oben , unten und an den Seiten aus dem Leim
gerissen. Soweit aber überschaubar, sauber gerissen und m.M.n reparabel.Wenn auch mit viel
Aufwand :?

Nun zum wesentlichen : Hinten am Radio ist unter der "Wählscheibe" der versch. Spannungen
normalerweise noch eine Abdeckung. Die ist hier komplett weggebrochen.
PICT0068.JPG
D.h. selbst wenn die Rückwand zu ist sollte dort noch 230V an den Anschlüssen sein, richtig?
Das möchte ich vermeiden. Es spricht doch eigtl nichts gegen die Drähte auf der Rückseite von den
Anschlüssen abzulöten und mit Schrumpfschlauch zu versehen. Plattenspieler möchte ich sowieso
nicht auf diese Weise anschliessen.

Kennt jemand sonst noch irgendwelche Schwachstellen der Konstanz Automatik-Serie , mal abgesehen
von den üblichen Teerb*mben. Der Motor und alles was sich drehen sollte , läuft nach punktueller
Behandlung mit Balistol wunderbar. Selbst der Tastensatz hakt nicht (mehr).

Mittlerweile ist das Innenleben gereinigt (die Röhren noch nicht)
PICT0071.JPG
...die Kondensatorkur erfolgt noch. Da sind echt viele drin :roll:
unter anderem mein Favorit (schon beseitigt)
PICT0056.JPG
und dieses leckere Lutschbonbon (rot markiert) :mrgreen:
PICT0057.1.jpg
Ein gut lesebarer Schaltplan wäre auch nicht verkehrt.

danke im vorraus :super:
Gruß Steven

(p.s. ups, schon wieder soviel Text geworden)
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Gruß Steven :hello:
hf500
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Re: Saba Konstanz Automatik 8

Beitrag von hf500 »

Moin,
Du kannst den Netzanschluss auch mit einer starken, zaehen Kunsstoffolie abdecken und die mit M3 Kunststoffschrauben befestigen. Als Folie eignet sich gut die von Blisterverpackungen. Irgrndwann wird sich dann auch eine passende Abdeckung finden lassen.
Der tropfende Kondensator ist auch noch der mit maximaler Boesartigkeit, naemlich der Netzentstoerkondensator. Die Waerme, die das Bitumen heraustropfen liess, kam nicht vom Netztrafo...

73
Peter
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Bosk Veld
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Re: Saba Konstanz Automatik 8

Beitrag von Bosk Veld »

Hallo,
faz hat geschrieben:Ein gut lesebarer Schaltplan wäre auch nicht verkehrt.
http://dl6lim.darc.de/saba_konstanz_8.html, am Seitenanfang sind zwei Verlinkungen.

Gruß, Frank
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faz
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Re: Saba Konstanz Automatik 8

Beitrag von faz »

Heute mal etwas Zeit gehabt , leider mit mässigem Erfolg.
Den Netzanschluß habe ich abgelötet und berührungssicher gemacht mit
Schrumpfschlauch. Generell sind jetzt auch alle "Fieslinge" soweit getauscht.
Probelauf am Trenntrafo mit Vorschaltampe war in Ordnung, keine Auffälligkeiten.
Inbetriebnahme über ca 30 Minuten auf UKW auch ohne Probleme.

Allerdings beim Umschalten auf MW kratzte es mal kurz in den Lautsprechern
und eine kleine Wolke stieg hinauf :roll: Ausgemacht , umgedreht und
siehe da - ein Widerstand ist abgekokelt.
PICT0202.JPG
Festgestellt habe ich das mir die
alten Schaltpläne Kopfschmerzen bereiten, da ich mir überhaupt nicht sicher bin
welcher das jetzt ist.Favorit ist R9 mit 3K 1/4W. Kann mir das jemand bestätigen ?

EDIT eben durchgemessen : 3,0x Kohm . Scheint wohl in Ordnung zu sein.
Allerdings - warum ist der beim Umschalten so aufgedampft ? Kontaktproblem
beim Wellenschalter ? Das wär richtig übel.

Link zum Schaltplan hatte Bosk Veld gepostet. Danke nochmal :hello:
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Gruß Steven :hello:
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Re: Saba Konstanz Automatik 8

Beitrag von eabc »

Hallo Steven,
für die Überlastung eines Widerstandes, ist meißt ein dahinter zur Masse liegender Kondensator, der "Inkontinent" geworden ist, verantwortlich, in diesem Fall kann es C33= 4,7nF/400 V sein, oder ein Isolationsfehler in den Bandfiltern oder aber in der Fassung der ECH81 zur Masse.
M.f.G.
harry

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Re: Saba Konstanz Automatik 8

Beitrag von Kampfkeks »

Hallo Steven,

häufig ist bei den Saba-Geräten der Fehler für das Abfackeln eines Widerstands ein Massesstützpunkt am unteren Teil der FM Kontacktschiene. Dieser hat durch Kohlebildung zwichen dem Schaltkontakt Anodenspannungsversorgung und Masse für den FM-Tuner elektrische Verbindung.
Man hat 2 Möglichkeiten diesen Fehler zu beheben, a. durch mechanische Entferung der leitenden Kohleschicht, b. die Masseverbinding von der Kontaktschiene zu entfernen und die daran befindlichen Teile an einen anderen Massepunkt zu legen.
Gruß Jupp
faz
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Re: Saba Konstanz Automatik 8

Beitrag von faz »

Hui ,

klingt nach im Gerät rumkrabbeln :shock: :mrgreen: .
Werde mich mal auf die Suche machen und berichten.

Danke für die Tipps :)
Gruß Steven :hello:
Kampfkeks
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Re: Saba Konstanz Automatik 8

Beitrag von Kampfkeks »

Hallo Steven,

das Lockalisieren ist bei diesen Krichstrecken leicht zu ermitteln, zum besseren Verständnis hole ich etwas weiter aus.
Das Tastenaggregat bzw. die Schaltkontakte besthen in erster Linie aus einem beweglichen und einem feststehelden Teil.
Der bewegliche Teil (Kontaktschieber) besteht aus einem Pertinax oder Bakelitstreifen woran sich Metallblättschen in festgelegten Positionen befinden.
Das Gegenstück (feststehender Teil) beinhaltet Federkontackte deren Abstände zum bewegten Teil genau übereinstimmen.
Die Schaltkontaktherstellung bestimmt der Kontaktschieber der je nach Stellung einen Kontakt zwichen 2 Kontaktfedern herstellt, es kann sich hierbei um einen Öffner/Schließer oder auch um einen Umschalter handeln. Aber nicht nur Federkontakte sind auf dem feststehenden Teil befestigt, es hadelt sie hierbei nur um Lötstützunkte ohne Kontaktfeder gedacht für eine übersichtlichere Verdrahtung der Tastenaggreates.
Der feststehende Pertinaxstreifen hat ein gleichmäßiges Lochraster in Form von quadratischen Löchern, diese dienen zur Befestigung für Federkontakte sowie Lötösen und bestimmen auch den Abstand der Federkontakte.
Kommen wir zum Kern: In diesen kleinen quadratischen Löchern sammelt sich im Laufe der Jahre Staub, nun kommt Feuchtigkeit aus der Luft hinzu und es bildet sich zunächst ein hochohmiger Widerstand, welcher sich nach und nach verkleinert und irgendwann beginnt heis zu werden. Besonders beeinträchtigt sind hier Stellen wo höhere Spannungen geschaltet werden und wo sich in der Nähe ein Massepunkt befindet.
Letztendlich wird an dieser Stelle durch die immer größer werdende Hitze das Pertinax verbrannt, es kommt nun zur Kohlebildung die wiederum noch niederohmiger wird, den Stomfluß steigen läst, was dazu führt das die vorgeschalteten Widerstände für den jeweiligen Teil der Schaltung nicht mehr standhalten können und abrauchen.
Lokalisieren der Schmorstellen geht am einfachsten bei ausgebauten Chassis in betrieb und bei genauer Betrachtung des Tastenaggregates von der Unterseite. Meist zeigen sich diese Stellen durch kleine aufsteigenden Rauchwolken und auch durch glimmenden Pertinax, man sollte hierbei, um es besser erkennen zu können, mit etwas weniger Licht arbeiten.
Das entfernen dieser entstandenen Kohleschicht gestaltet sich durch akkuten Platzmangel recht schwierig, man kommt sozusagen an diesen unteren Teil so gut wie nicht ran. Um nun zu vermeiden und Zeit zu sparen den Pertinaxstreifen komplett freizulöten und demontieren habe ich mir folgende Methode zur Nutze gemacht. Man schneidet sich aus einem Leinenschmirgel einen sehr schmalen Streifen der gerade so beit ist das er durch die quadratischen Löcher passt. Ist der Schmirgelstreifen duch das besagte Loch gefummelt packt man beide Enden und zieht ihn im Loch hin und her, solange bis sich ein helbrauner Staub zeigt.
Ich habe das auf diese Weise schon sehr oft mit Erfolg gemacht und es hat weniger Zeit gebraucht wie es hier nieder zu legen.
Gruß Jupp
hf500
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Re: Saba Konstanz Automatik 8

Beitrag von hf500 »

Moin,
noch eine Anmerkung dazu:
Viele Geraete vertragen das, bei Saba geht es nicht: Reinigen der Schalter mit einem Spruehmittel. Egal, welches (K60, K61, T6 etc.), wenn man sowas verwendet hat, muss es unbedingt wieder ausgewaschen werden (z.B. mit Kontakt WL) und die Pertinaxstreifen muessen vor dem Einschalten einwandfrei trocken sein. Andernfalls brennt der Schalter dort, wo die AM/PU und FM Betriebsspannung umgeschaltet wird.
Bei den Faellen, wo ich bei Saba einen brennenden Wellenschalter hatte, hatte ich das in Unkenntnis selbst provoziert. OK, spaetestens nach dem dritten Mal weiss man es dann ;-) (es sei denn, man hatte einen "Vorbastler", der es auch nicht wusste).

Andere Fabrikate sind mir damit nicht aufgefallen. Keine Ahnung, wo und was fuer Pertinaxmaterial Saba da bezogen hat, es ist empfindlich.

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Peter