Frage zu Körting Novum

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Rosenheimer
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Frage zu Körting Novum

Beitrag von Rosenheimer »

Hallo Leute :hello:
erstmal ein großes Lob an das Forum!! Hab mich seit Wochen schon bei euch durchgelesen :D und nun endlich Registriert

Ich hab noch nie mit Röhrerradios zu tun gehabt aber vor ein paar Wochen fand ich auf dem Wertstoffhof zwei dieser Geräte... habe sie mit nachhause genommen
und wollte sie anfangs auf dem Flohmarkt verkaufen :wut:
Aber als ich mich nun umgesehen habe und auf dieses Forum gestoßen bin hat mich das irgendwie angesteckt :mrgreen:
Jetzt bin ich dabei das erste Gerät zu restaurieren. es handelt sich um ein Körting Novum Radio Baujahr 1961 soweit ich das gelesen habe im inneren des Gerätes...
Läuft auch mittlerweile wieder mit eurer Hilfe :danke:

Habe mir jetzt mal die ganzen Anfälligen bzw. zu erneuernden Kondensatoren rausgesucht und muss mir diese besorgen!

Nur einer ist dabei bei dem ich nicht weiter weiß, es handelt sich um den Ero 2 x 5000 pf 500 V wie auf dem angehängten Bild zu sehen ist der mit drei anschlüsse
Ist das auch ein typisch Böser Kondensator ? :mrgreen:
Ich habe gelesen das es diesen Kondensator mit drei anschlüssen nicht mehr gibt nehme ich dann zwei 5000 pf Kondensatoren und schalte sie pararell dazu ? Sorry vielleicht für die Blöde Frage aber ist völliges Neuland für mich :shock:

Danke schon mal für eure Hilfe
Gruß Marcus
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eabc
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Re: Frage zu Körting Novum

Beitrag von eabc »

Hallo Marcus,
willkommen im DRF
Um welchen "Körting Novum" geht es, denn genau, es gab wohl mehr als 20 dieser Typen.
Grundsätzlich neigen alle C,s, die mit Teer oder Wachs der 30er - 50er Jahre vergossen waren dazu, Luftfeuchtigkeit aufzunehmen und Feuchtigkeit und elektrische Spannung waren noch nie Freunde, d.h. Sie werden "Inkontinent" und somit gefährlich, wenn Sie an der Netz,- oder Anodenspannung hängen. Deshalb müssen zumindest diese ersetzt werden.
3 polige C,s sind meist abgeschirmte Typen, die in der NF-Stufe stecken. Diese C,s können durch Umwickeln mit 3-6 Windungen Schaltdraht und einem Schrumpfschlauch Überzug, selbst gefertigt werden.
Möglich aber auch, das du C,s meinst, die 2 Stück sind und einen gemeinsamen Anschluss haben, das aber sollte aus der Typenbezeichnung erlesbar sein.
Schaue mal bei Antik Radio: http://www.antikradio-restored.de/ hier findest du fast alles.
Zuletzt geändert von eabc am Fr Mai 13, 2016 19:05, insgesamt 1-mal geändert.
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harry

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Re: Frage zu Körting Novum

Beitrag von Phalos Southpaw »

Der Doppel-Kondensator in dem Bild ist sicherlich der Entstörkondensator.
Den kann man heutzutage getrost weglassen. Der gezeigte lässt im Fehlerfall Netzpotential am Chassis anstehen und an allen berührbaren Metallteilen. Also sollte er raus oder gegen Spezielle Y2-Kondensatoren ersetzt werden.
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Rosenheimer
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Re: Frage zu Körting Novum

Beitrag von Rosenheimer »

Hi Harry,
Danke schön ... ja ist echt hilfreich solche Forums und bin froh das es sowas gibt!
auf der Rückwand steht Körting Novum - 21331
Art.NR 821 / 11
Kannst du damit was anfangen ?
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Rosenheimer
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Re: Frage zu Körting Novum

Beitrag von Rosenheimer »

Hi Phalos Southpaw,
Danke für die schnelle Antwort , ah ok also einfach rausnehmen und gut ists oder wie ? oder besser einen y Kondensator rein oder bleibt sich das egal?
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Re: Frage zu Körting Novum

Beitrag von Phalos Southpaw »

Das ist im Grunde egal, da das Stromnetz heute durch Schaltnetzteile und Co. so verseucht ist, dass die Kondensatoren so gut wie gar keine Entstörwirkung mehr haben.
Mach ihn einfach mal raus und schalte dann im gleichen Zimmer an einer Steckdose mal einen Staubsauger oder Mixer an. Rauscht es dann arg in dem Radio kannst du immer noch wieder zwei neue Entstörkondensatorn rein machen.
Aber normaler weise (zumindest ich) hatte damit noch nie Probleme, die Kondensatoren weg zu lassen.
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Rosenheimer
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Re: Frage zu Körting Novum

Beitrag von Rosenheimer »

Danke Phalos Southpaw :super:
Werde es ausprobieren und dann schau ich mal ...
dauert aber noch eine weile bis ich bescheid geben kann da ich das ganze ding Zerlegt habe :lol:
Lg Marcus
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Re: Frage zu Körting Novum

Beitrag von eabc »

Marcus, ergänzend zum Beitrag vom Phalos,
dieser C den du zeigst, ist vermutlich C703 im Netzeingang, dessen Fehlen beeinträchtigt die Grundfunktion eines Radios in keinerlei Weise
Da wir aber hier im Forum dazu zweierlei Meinung sind ( und jede hat ihre Berechtigung) was das weglassen betrifft, weil das Netz vollkommen Verseucht ist und diese Entstör C,s eh nichts mehr retten können, was knack brumm rausch und sonstige Störungen anrichten können, vertreten ander die Meinung, das Sie zur HF-Erdung beitragen und somit zumindest beim AM-Empfang Störmindernd wirken.
Ein Schaltbild findest du evtl. nach einer Suchanfrage bei unseren Schaltplan "Gurus" Jupp oder Dolse sowie als kostenfreier Download beim radiomuseum.org
Zuletzt geändert von eabc am Fr Mai 13, 2016 19:30, insgesamt 1-mal geändert.
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paulchen
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Re: Frage zu Körting Novum

Beitrag von paulchen »

Enstörkondensator... Hmm.
Es gibt hier ein sehr kompetentes Mitglied, welches sich aber hier kaum bis gar nicht mehr einlogt, da er in einem anderen Forum eher aktiv ist.
Jener "junge" Mann (scotty) hat in eben diesem Forum mal einen sehr guten Beitrag geschrieben, der eventuell einigen hier mal die Augen öffnen würde, wenn sie von diesen Kondensatoren schreiben und "schneid ab, hat sowieso keine Sinn...".
Hallo Leute,
ich habe keine andere passende Stelle im Forum gefunden, um mal über ein geschmähtes und verteufeltes Bauelement in unseren Röhrenradios nachzudenken:

Die angeblich "nutzlosen Entstörkondenstoren", die von der Chassis- (Geräte-) Masse jeweils an einen Pol der Netzzuleitung gehen.

Ich möchte aus aktuellem Anlaß in einem anderen Thread "... die kannste ersatzlos rausschmeißen, die sind zu nichts nütze..." , versuchen, die m.M. durchaus wichtige Daseinsberechtigung zu erklären.
Zuerst einmal, es sind weder "Störschutz-" noch sonstige Schutzkondensatoren, sondern eigentlich wichtige HF- Bauelemente als Bestandteil der Eingangsstufen von AM- (Röhren)-Radios ohne Ferritantenne.
Diese beiden, meist 5nF großen Kondensatoren, die eine sehr große Spannungsfestigkeit aufweisen müssen, meist 600 bis 1500V, haben eine wichtige Funktion für den Empfang, nämlich das Chassis, und damit die "kalte" Seite der AM- Empfängerschaltung HF- mäßig auf Erdpotential zu legen. In frühen und primitiven Schaltungen, wie Detektoren, Audions, aber auch Superhets ohne Ferritantenne war es zwingend notwendig, neben der Antenne auch eine Erde zu benutzen, denn die Sendeantenne eines Rundfunksenders sendet ja gegen das Erd- "HF- Gegengewicht" die elektromagnetischen Wellen aus. Dabei wirkt das System Antenne- Atmosphäre- Erde wie ein Reihenschwingkreis, der als Signalquelle dient.
Vor dem Erscheinen von magnetisch wirkenden Ferritantennen, die in sich mit dem Abstimmkondensator eine geschlossene Stromquelle, einen Generator bilden, mußte der Empfangskreis durch die Antennen- und Erdleitung hergestellt werden. Da der Mensch zur Bequemlichkeit neigt, wollte er sich aber das Verlegen einer Erdleitung zum Radio irgendwann mal sparen und kam auf die glorreiche Idee, die Netzzuleitung als Erdverbindung zu nutzen.
Wie jeder wissen sollte, ist ja ein Pol unserer 230V- Niederspannungsnetze, der N- Leiter, im Wohngebietstrafo geerdet. Also ist die Erde an diesem Pol schon mal vorhanden.
Dabei ging es nur um die HF- mäßige Anbindung des Erdpotentials, es brauchte also keine galvanische Verbingung zwischen Chassis und N- Leiter, sondern es konnte durch einen entsprechend dimensionierten Kondensator die hohe niederfrequente Netzwechselspanung vom Innenleben des Radios ferngehalten werden.
Da man aber nicht weiß, wie rum der Netzstecker in der Steckdose steckt, wo also Phase oder Null anliegen, hat man eben zu beiden Netzpolen einen Kondensator gelegt.
Modernere AM- Radios (auch solche mit Röhren), die ausschließlich eine Ferritantenne für den AM- Empfang nutzen, brauchen diese künstliche Erde über die beiden Kondensatoren nicht mehr.
Also, die "unnützen" Kondis sind nicht aus Jux und Tollerei in die Radios gekommen, sondern die altvorderen Entwickler haben sich was dabei gedacht und das sollte man auch bei eventuellen Kondensatorrazzien beachten. Lieber zwei neue Kondis spendieren, wenn das Gerät richtig gut empfangen soll. Die modernen X- und Y2- Kondensatoren mit entsprechend hoher Betriebsspannung gibts doch genügend und die sind wahrhaftig nicht teuer!
Ich habe dies mal hierher kopiert und denke mal, das der Schreiber nichts dagegen hat. Er ist ein guter Bekannter von mir und würde mir das schon mitteilen denke ich.
So Du Marcus vor hast, Dein Radio nur halbherzig fertig zu machen, kannst Du sie raus lassen. So Du aber über Außenantenne auf AM wirklich was hören willst solltest Du sie wieder ersetzen (die Originalen aber wirklich ersetzen!). Denn nur Deine vorhandene Ferritantenne nützt heute nicht wirklich mehr was.

paulchen
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Re: Frage zu Körting Novum

Beitrag von Rosenheimer »

Danke Paul für deine Antwort,
welchen Kondensator würdest du mir denn empfehlen gibt ja tausende davon und die Ausführung gibt es ja nicht mehr :lol:
Lg Marcus
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Re: Frage zu Körting Novum

Beitrag von eabc »

Marcus, die C,s die unbedingt gewechselt werden müssen, sind wenige, so z.B. C411 = 100nF/630V sowie der Koppel C, C413 = 10nF/630V, danach kannst du mittels Vorschaltlampe mit einer 60W Glühlampe, eine erste Netzspannungsgabe machen.
Spiele dann am Wellenschalter AM_FM erst einmal Klavier, um die Kontakte zu reinigen, danach messe mal die DC-Spannungen an den Pins der EL84 und der EABC80 sowie die Heizspannung im AC-Spannungsmessbereich an der Skalenlampe.
M.f.G.
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Re: Frage zu Körting Novum

Beitrag von paulchen »

http://shop.antikradio-restored.de/prod ... cts_id=917
http://www.pollin.de/shop/dt/NjAzOTk3OT ... sator.html
Sowas in der Art kannst Du da einbauen.
Wichtig ist dabei die Sicherheit am Netzeingang. Daher dort nur Y2 Teile nehmen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator

Kondensatorvorschlag Nr 1 ist ein X2 Kondensator. Nr. 2 ein Y2.
Ich kenne jetzt die Schaltung nicht weiter, denke mir aber das Du Y2 brauchen wirst.

paulchen
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Re: Frage zu Körting Novum

Beitrag von Rosenheimer »

So werde Ich das auch machen Harry die wichtigen habe ich mir schon rausgesucht und werde sie die nächsten Tage bestellen :mrgreen:
mir war jetzt nur wichtig das es sich nicht um einen Kondensator handelt der mir alles kaputt machen kann... Wär sehr schade darum da ich mittlerweile voll
auf dem Trip von Dampfradios bin :D ... die Dinger sind echt voll schön und haben noch wirklich was mit handarbeit und nicht diesem Industrie Schrott zu tun
Mfg Marcus
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Re: Frage zu Körting Novum

Beitrag von Rosenheimer »

Paulchen reicht dann ein Entstörkondensator oder muss ich dann 2 einsetzten ?
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Re: Frage zu Körting Novum

Beitrag von paulchen »

So wie Du schreibst hast Du im Original ja 2 x 5000pF drin. Ergo benötigst Du da 2 Stück. Jeweils ein Bein wird zusammengefasst und dieser Pol an Masse (Chassis) gelegt. Die anderen beiden Anschlüsse dann an den Primärkreis des Trafos.
Richtig beschrieben?

paulchen