Océanic Surcouf

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Speckels
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Océanic Surcouf

Beitrag von Speckels »

Hallo zusammen, durch Zufall kam ich an dieses französische Radio Océanic Surcouf von 1955.
Es hat mich stolze 70 Euro gekostet, aber das Design ist so außergewöhnlich, dass ich es einfach mal mitnahm.
Es wurde wohl schon öfters überarbeitet, es finden sich neue? CBB Kondensatoren darin zudem einige ältere Siemens Kondensatoren und ganz alte mit Glasröhrchen.
Ich habe angefangen die alten Teerkondensatoren zu wechseln, da die Glasröhrchen teilweise gebrochen waren.

Es stellen sich mir aber ein paar Fragen. Zum einen finde ich nirgends im Netz einen Schaltplan zu dem Gerät. Daher wollte ich fragen ob hier jemand einen evtl. hat?
Zudem, was mich sehr verunsichert: Es ist keine Feinsicherung am Trafo zu finden von deutschen Geräten aus dieser Zeit kenne ich das nicht.

Des Weitern

Bild 2, was ist das für ein Bauteil? Beschriftung ist EFCO 20 K

Bild 3 und 4 "neuere" Siemens Kondensatoren sollten diese präventiv getauscht werden?

Bild 5 Elko von Oxyvolt? Ich gehe davon aus das der Pluspol sich an dem Nippel befinden. Also auf der linken Seite wo das "O" der Anfangsbuchstabe der Firma steht, es findet sich leider keine Polkennung am Gehäuse. 32 MF sollten 32 uF sein, oder?

Danke für eure hilfe. Liebe Grüße Stefan

Bild
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röhrenradiofreak
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von röhrenradiofreak »

Es gibt ungeähr 20 Varianten des Oceanic Surcouf. Zu einigen davon sind Schaltpläne hier zu finden:
https://www.doctsf.com/grandlivre/prese ... nm=surcouf
Leider nicht zu dem Modell mit UKW.

Die Kondensatoren auf Bild 3 und 4 sind Folienkondensatoren und brauchen nicht ausgetauscht werden.

Bis auf (wahrscheinlich) den Ratioelko liegen alle Elkos mit dem Minuspol an Masse. Statt µF wurde öfter MF geschrieben, vielleicht weil das Zeichen µ nicht zur Verfügung stand. 32MF künnen nur 32 µF sein, .denn wenn es 32 Millifarad oder gar 32 Megafarad heißen würde, wären die Elkos riesengroß.

Lutz
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von radioschrat »

Ein Surcouf für 70 Euro, und dann auch noch mit UKW? Du solltest öfter Lotto spielen.

Ralf
Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.
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Speckels
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von Speckels »

röhrenradiofreak hat geschrieben:Es gibt ungeähr 20 Varianten des Oceanic Surcouf. Zu einigen davon sind Schaltpläne hier zu finden:
https://www.doctsf.com/grandlivre/prese ... nm=surcouf
Leider nicht zu dem Modell mit UKW.

Die Kondensatoren auf Bild 3 und 4 sind Folienkondensatoren und brauchen nicht ausgetauscht werden.

Bis auf (wahrscheinlich) den Ratioelko liegen alle Elkos mit dem Minuspol an Masse. Statt µF wurde öfter MF geschrieben, vielleicht weil das Zeichen µ nicht zur Verfügung stand. 32MF künnen nur 32 µF sein, .denn wenn es 32 Millifarad oder gar 32 Megafarad heißen würde, wären die Elkos riesengroß.

Lutz
Hallo Lutz wie kann ich den Ratioelko erkennen ich habe drei dieses Elkos ohne Kennzeichnung verbaut.Evtl. durch ihren Wert?

25 uf / 30V
4 uf / 50V
10uf / 350-400V

Grüße
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von Valvotek »

Hallo

....den 25µF Elko würde ich als Kathodenelko der Endröhre einordnen.Auf Diesen ist i.d.R.ein Widerstand parallelgeschaltet.(meist relativ Niederohmig,1-2Watt)
Den kannst Du schonmal ausschließen.

Der Ratioelko liegt in den meisten Geräten mit Plus an Masse.
Grüße aus dem Rheinland
Roman
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von röhrenradiofreak »

Der 4µF / 50V ist wahrscheinlich der Ratioelko. Wenn er mit dem anderen Anschluss an Masse liegt als die anderen Elkos, wäre das die Bestätigung.

Lutz
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von Speckels »

röhrenradiofreak hat geschrieben:Der 4µF / 50V ist wahrscheinlich der Ratioelko. Wenn er mit dem anderen Anschluss an Masse liegt als die anderen Elkos, wäre das die Bestätigung.

Lutz
Das Problem ist der Vorbesitzer hatte die Elkos einmal entfernt und wieder eingelötet ich kann somit nicht sagen ob sie richtig eingesetzt waren. Der 4 uf Kondensator lag zuvor mit dem rot umrandeten Pol auf Plus. Der 10uf Kondensator
mit diesem Pol auf Masse.

Bild

Ich habe es jetzt so gemacht wie ihr gesagt habt aber das Radio geht zwar an. Beleuchtung geht und die Röhren haben glühen aber es kommt absolut kein Ton weder auf Radio betrieb noch über den TA Eingang. Lautsprecher habe ich gegengeprüft der ist iO.

Bild

Gehe ich jetzt davon aus das die Elkos iO sind muss noch irgendein anderer Fehler vorliegen. EL84 hab ich getauscht an der liegt es schonmal nicht.

Danke für eure Unterstützung
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von Valvotek »

Hast Du mal den Ausgangsübertrager geprüft? ( Durchgang/Ohmwerte der Primär-und Sekundärwicklung).Wenn da nicht mal ein leises Brummen zu hören ist,
könnte da schon ein Problem sein.Und: Wie hoch ist die Spannung am ersten Becherelko hinter der Gleichrichtung?
Sonst müßten auch mal die Spannungen an den Röhrenfassungen gemessen werden.Welche Röhrenbestückung hat Dein Gerät?
Grüße aus dem Rheinland
Roman
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von Speckels »

Hallo Roman an der Becherelko liege 260 V an

Die Röhrenbestückung ist: EL84, EZ81, ECC85, EF80, ECH81, EF85, EABC80

Wie prüfen ich genau den AÜ? Wo muss ich das Multimeter anlegen?

Bild

Welche der Röhre sollte ich messen?
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von fritz52 »

Messe mal an der EL84 am Pin 7= Anode deren Spannung, ca. 240-250 V sollten dort messbar sein, dann hat der AÜ primärseitig nen Durchgang.
Zur Durchgangsprüfung der Sekundärseite des AÜ, löte ein Lautsprecherkabel (das der Schwingspule) ab, messe dann am abgelöteten und am zweiten Schwingspulen Kabel den Durchgang ca. 2-6 Ohm sollten da messbar sein, weiter dann an der freigelöteten Lötstelle des AÜ und wieder am 2. Kabel, auch hier sollten die 2-6 Ohm messbar sein.
Dann ist zumindest sicher gestellt, das der AÜ und der Lautsprecher Durchgang haben.
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fritz


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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von Speckels »

Hallo habe Pin 7 gemessen von der EL84. Ich habe gerade mal 7V hier. Immerhin bei Berührung der Pins der EL84 knackt es im Lautsprecher.

die andere Messung muss ich noch machen
fritz52
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von fritz52 »

Du hast sicherlich am Pin 3= Kathode der EL84 und nicht am Pin 7 gemessen.
Diese Kathodenspannungshöhe aber zeigt, das die Anode und das Schirmgitter mit der vorgesehenen Spannungen bestromt werden.
Da du ein Knackgeräusch hörtest, kannst du auf die Durchgangsmessung verzichten.

Messe nun mal am Pin 9 = Anode der EABC80 hier sollten 70-90 V anliegen.
Falls dort die zu erwartende Spannung anliegt, dann mache mal ne brumm Probe, indem du den Pin 8 = Steuergitter mit einem metallischen Schraubenzieher berührst, dabei dann den Finger auf die klinge legst, bei dann aufgedrehten Lautstärkeregler, sollte es kräftig brummen.
M. f. G.
fritz


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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von Speckels »

Tatsächlich an Pin 7 liegen liegen 260 V aber an Pin 9 liegen auch knapp 260 v das ist ja dann viel zu hoch
Pin 8 brummt nichts dafür an Pin 1 und 2
fritz52
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von fritz52 »

Die Spannungen an der EL84 sind Ok.
Leider hast du mich wiederum missverstanden, denn die weitere Messung betraf die EABC80, hier ist Pin 9 die Anode und Pin 8 das Steuergitter
An Pin 9 sollten ca. 70-90 V anliegen und am Pin 8 der EABC80 ist die Brummprobe zu tätigen
M. f. G.
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von Speckels »

So jetzt habe ich es richtig gemacht Pin9 der EABC80 sind es 0-2 V bei der Messung ist teilweise ein deutliches Rauschen im Lautsprecher zu hören gewesen.