Océanic Surcouf

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Speckels
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von Speckels »

So zu früh gefreut heute morgen wieder die gleiche Ausgangslage nur Störgeräusche und 25v an Pin 9 der EABC 80. Ich glaube das Radio ist verflucht :D
Direkt vorm letzten Widerstand zu Pin9 messe ich noch 220v.

Nach mehrmaligen Versuchen spielt es wieder dann messe ich auch fast 30 v a Pin 9 der EABC.

Liegt es evtl an der Betriebswärme des Radios?
Sollte ich auch mal den Becherelko ersetzen?
fritz52
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von fritz52 »

Ersetze mal die EABC80, denn ich denke dass das Problem mit der zu niedrigen Anodenspannung an der Röhre selbst liegen könnte.
Der Becher Elko sorgt nur für die Anodenspannung und bringt diese auf ca. 270 V, dessen zweite Kapazität siebt diese, so das der Brummanteil möglichst gering ist.
Bei seinem Defekt würde die Anodenspannung stark absinken und lautes Brummen würde aus dem Lautsprecher kommen. Auch könnte er heiß werden und Elektrolyt herausdrücken, dann wäre dieser zu ersetzen.
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von Speckels »

Hi Fritz,

habe es mit vier verschiedenen EABC80 versucht der Effekt ist immer der gleiche. Habe leider kein Prüfgeräte aber zwei sind in anderen Radios regelmäßig im Einsatz.
So spielt es recht ordentlich nur ständig sind laute Störgeräusche überlagernd, diese sind immer da auch wenn die EABC gezogen ist.

Könnte es vom Netzstecker kommen? Der Vorbesitzer hat da einen neuen reingebruzelt die Lötausführung ist nicht sehr sauber.

Oder von der Gleichrichter Röhre?
fritz52
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von fritz52 »

Hallo Stefan,
sehe gerade, das das in deinem Radio als Gleichrichter Röhre eine EZ81 steckt, dieser ist in einem Radio mit einer EL84 unterfordert, zieht aber 1 A Heizstrom, was den Netz Trafo stärker belastet, weil dort ein EZ80 hinein gehört, die nur 0,6A Heizstrom benötigt.
Auch möglich, das die Störgeräusche durch einen defekt in dieser Röhre, aus der selbigen kommen.
Störintensiv aber ist die EABC80, wenn ihre Pins oder die Federbleche in der Fassung von einer Oxidschicht angelaufen sind.
Den Netzstecker solltest du dann entweder nachlöten oder erneuern.
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von Speckels »

Hi Fritz,

OK dann werde ich mal eine EZ80 bestellen und abwarten was passiert ebenso den Netzstecker sauber verlöteten. Den Sockel und die Pins der EABC habe ich schon mehr gereinigt da sollte jetzt nichts mehr dran sein.

Wenn wir das Radio zum laufen bekommen brauche ich aber deine Adresse um dir ein Flasche Pfälzer Wein zukommen zu lassen als Dankeschön.
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von fritz52 »

Eine Frage noch zum verwendeten Messgerät, welcher Typ ist es ?
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von Speckels »

fritz52 hat geschrieben:Eine Frage noch zum verwendeten Messgerät, welcher Typ ist es ?
Ist ein Pancontrol Multimeter welcher Typ weiß ich nicht, halt ein 0815 Baumarkt Gerät.
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von fritz52 »

....ist aber ein digital anzeigendes ? oder eines mit Zeiger ?
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von Speckels »

Ist ein digitales.
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von Speckels »

Ich habe aus einem anderen Radio eine EZ80 eingesetzt und die ersten Minuten hat es fast störungsfrei gespielt. Nach 5 min. kamen dann wieder die starke. Störverzerrungen die EZ80 wird auch extrem heiß, ist das normal?

Wenn das Radio gut spielt habe ich von Pin9 zu Pin9 über 30v wenn der Ton wegbricht messe ich unter 30v. Sollte ich mal testweise einen der Widerstände tauschen gegen einen leicht schwächeren Wert?
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von fritz52 »

Moin Stefan,
die Temperatur einer Röhren ist abhängig von der Heizspannungshöhe und dem vorgegeben Heizstrom. Die Heizspannungshöhe beträgt bei E-Röhren 6,3 V/AC mit einer Toleranz von -5/+ 7 %. Die Glastemperatur erreicht dabei bis ca. 130 ° C, was z.B. bei der EL84 nach einer Betriebszeit von ca.1 h messbar ist.
Welche Art Störgeräusche kommen aus dem Lautsprecher ? Und sind die auch bei zugedrehten Lautstärkeregler hörbar ?

Ziehe mal die EL84 heraus, schalte das Radio ein und messe mal vom Pin 2= Steuergitter der EL84 zur Masse, die Spannung.
Max. 150 mV wären zu erwarten, werden es aber mehr, dann ist der Koppelkondensator durchlässig und muss gewechselt werden.
Wird dieser geringer Spannungswert aber gehalten oder unterschritten, dann stecke die EL84 wieder ein und messe am Pin 3= Kathode der EL84, dessen Spannung gegen Masse über eine zeit von ca. 20 Minuten. Hier sind ca. 5-7 V zu erwarten, steigt diese Spannung aber innerhalb der Messzeit, dann ist diese Röhre defekt und muss gewechselt werden.
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von Speckels »

Hallo Fritz es sind laute Knack und Prassel Geräusche auf allen Wellenbereichen und auch TA teilweise extrem laut und unabhängig vom Lautstärke Poti.

Die Messung Pin 2 EL84 ohne Röhre liegt bei 4mV.
Pin 3 im Dauerbetrieb konstant bei 6v über 30 min

Habe heute die Fassung der EL84 nochmals gereinigt diesmal mit eine Zahnzwischenraumbürste und WD40 geschrubbt seither spielt es fast störungsfrei auch über längere Zeit
Evtl sind es tatsächlich die Kontakte der Fassung. Als ich das Radio holte und erstmal öffnet könnte ich die EL84 nur mit hoher Kraft aus der Fassung ziehen.
Werde die Fassung morgen nochmal putzen evtl. auch tauschen hätte noch eine da aus einem Schlachtgerät.

Das Radio spielt seit einer halben Stunde fast knackfrei. Pin 9 zu Pin 9 nun bei 33v

Habe auch alle vier Skalenkämpen ersetzt von 0,3a auf 0,1 a

Es bleibt spannend...

Gruß Stefan
countryman
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von countryman »

Putzen mit WD40 ist gut, Kontakt Tuner 600 ist besser. Manche schwören auf ihr Oszillin, das kenne ich nicht persönlich :mrgreen:
hf500
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von hf500 »

Moin,
habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber:
Was ist mit den Widerstaenden?
Das Geraet ist, wie fuer viele, fast alle, auslaendischen Geraete ueblich, mit Kohlemassewiderstaenden bestueckt.
Die neigen zur Unzuverlaessigkeit, im Grunde sind es schon neu definierte Wackelkontakte.
Bei Krachen und Prasseln gilt daher die Aufmerksamkeit auch den Widerstaenden, besonders der Arbeitswiderstand der EABC80 und die Gitterableitwiderstaende, der Katodenwiderstand der Endroehre und wenn vorhanden, ihr Schirmgittervorwiderstand.
Falls das Prasseln nicht nur auf den NF-Verstaerker begrenzt ist, geht es mit dem Empfangsteil weiter.

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Peter
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Re: Océanic Surcouf

Beitrag von fritz52 »

Hallo Stefan,
um bei Peters Tipp anzufangen, sollte zuerst der Spannungsteiler an der Anode der EABC80 gewechselt werden, d.h. der 300K und der ihm folgende 50 K Widerstand, die zwischen Pin 9= Anode der EABC80 und Pin 9= G2 der EL84 gelötet sind. Dafür empfehle ich nen 220 K und nen 50 K hinter einander zu Löten und dazwischen den 470 nF/mind. 400V Folienkondensator zur Masse nicht vergessen, Dieser dient zur Minimierung des Restbrummanteils in diesem Spannungszweig. Sollte der 10 M Kondensator am Pin 8=Steuergitter der EABC80, auch ein Kohlemassen Widerstand sein, dann ebenfalls raus damit.

Das Wundermitte W40 das absolut keines ist, ist für mich nur Kerosin mit Duftstoff und hat bei mir keinerlei Bedeutung, weil es nichts, außer evtl. etwas Feuchtigkeit zu verdrängen kann, was andere Mittel bestimmt besser können.
Bei Kontaktproblemen in unseren Radios verwende ich ausschließlich Oszillin von Tesnasol Chemie.
M. f. G.
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