Super Hi-FI Musikschrank K - 61

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TED
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Beitrag von TED »

Es geht weiter :wink:
Hier 2 Bilder nach dem Beizen(Nussbaum Dunkel)

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Um den gewünschten Ton zu bekommen musste ich 3-4 Mal mit dem Lappen beizen.Leider wurden 4 verschiedene Hölzer in verschiedenen Dunkelgraden verbaut , so das ich mich mit dem Lappen langsam an die Angleichung rantasten musste.Habe mich bewusst auf diesen Zweifarbigkeit eingeschossen da sie mir am meisten zusagt.
Als ich die Truhe in ihrem elenden Zustand bekahm , war sie auch zweifarbif , jedoch nicht so deutlich wie nach meiner Beizung.
Der Deckel hat bereits eine Hartölschicht drauf.
Das Holz geht nun vom Schwarzschleicher hin zum gewünschten warmen Nussbaumton.Weitere Bilder in Kürze
:wink:
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Beitrag von TED »

Rocco11 hat geschrieben:Hallo,

das ist sehr interessant und lehrreich.
Furnierarbeiten in diesem Umfang sind wohl als Arbeit für bereits sehr fortgeschrittene Restaurateure zu bezeichnen.

Ich würde da gerne noch etwas ins Detail gehen, verstehe aber andererseits, daß sich niemand gerne sämtliches Know-How herausziehen lassen möchte.

So wäre z.B. der Furnierkleber interessant.
Dann, - Panzerband, - ist das jenes starke Kunststoffband, welches bei Verpackungen mittels einer Spannvorrichtung so gnadenlos angezogen wird, daß es beim Aufschneiden knallt?
Was bedeutet "gestürzt zussammengelegt"?

Hätte man das Einreissen durch Befeuchten vermeiden können?

Gruß

Rocco11
Guden Rocco!
Allso mit gestürzt meine ich lediglich das rumdrehen der Furnierblätter.Gedreht wird immer 1,3,5 usw.So laufen die Ringe gegeneinander und ergeben das Bild.

Da ich keine Lust hatte für die 6Blätter extra Furnierklebeband zu kaufen , tats normaler Testafilm.Dieser ist sehr dünn , bildet keine Druckstellen beim pressen und lässt sich sehr leicht abziehen.

Furnierkleber war hier einfacher Weisleim(Wasserfest)
Sicher hätte ich das Furnier anfeuchten können , war aber zu faul hehe.
Panzerband ist dieses Silbergraue mit Textileinlage.Lässt sich brutal ziehen und hällt gut.

Ich hoffe deine Fragen geklärt zu haben.
Muss sagen das ich zwar mal Schreiner gelernt hatte (Abgebrochen) , diese Arbeit aber zum ersten Mal gemacht habe.
Beim Furnieren ging mir arg der Stift aber nur durchs "Machen" lernt man und Angst vor Rückschlägen hab ich keine :D
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo TED,

danke für die Erklärungen. :)
"Panzerband" habe ich sogar im Haus. Wußte nur nicht, daß man das so nennt. :wink:
Schreiner habe ich nie gelernt, - ich habe aber schon immer gern (im Rahmen meiner Möglichkeiten) was mit Holz gemacht. Ich kenne einen Schreinermeister, der sehr gut aber auch sehr teuer ist. Dessen Gesellenstück hätte man ohne weiteres auch als Meisterstück durchgehen lassen können.

Ich habe hier noch mehrere Gehäuseschäden, teils in (angefangener) Arbeit, - teils noch unangetastet im Keller. Wie inzwischen bekannt ist, drücke ich mich vor solchen Arbeiten so lange als irgend möglich.
......Angst vor Rückschlägen hab ich keine.
Ich schon. Bei diffizilen Holzarbeiten habe ich oft nur einen einzigen Versuch. Wenn's schief geht, dann ist das Gehäuse verhunzt. Bei Löt- und Abgleicharbeiten ist das anders. Wenn es da je nicht beim ersten Mal klappen sollte, dann macht man es eben nochmals. Das ist der Unterschied.

Gruß

Rocco11
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Beitrag von TED »

Die erste Hartölschicht wurde aufgetragen!

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Beitrag von TED »

Heute gings an das anbringen der Messingprofile.Da die alten nicht mehr zu retten waren habe ich mich für einen 2mm Messingdraht entschieden.Dieser wurde vorsichtig mit dem Hammer in die alte Nut geschlagen.Die Nut erhielt vorher eine kleine Menge an Sekundenkleber , den ich in je 10cm Schritten auftrug.Schwierig bei der Aktion war die erfordeliche Schnelligkeit des Einschalagens und darauf zu achten , den Draht nur bis zur Hälfte einzuschlagen um die alte Optik zu erhalten.

Im übrigen hat die Truhe nun 5 Schichten Hartöl drauf.

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An den Enden wurde ein Krampen eingeschlagen.

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Hier die fertigen Profile aus Messingdraht.
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Die 2 Mittleren Drähte liesen sich viel schweere einschlagen weil die Nut nicht so tief war und sich nicht genug dehnen konnte.Um nicht die exakte Länge schneiden zu müssen , wurde an den Enden ein Loch im Drahtduchmesser gebohrt.So konnte ich die ungefäre Länge beliebig verschieben.

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Das Logo zur hälfte poliert

Und komplett poliert.
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Beitrag von TED »

Der Deckel musste leider erneut gemacht werden da ich nicht zu 100% zufrieden war...
Das neue Furnier , passend zussammengelegt.

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Der Deckel nach dem Beizen und mit der ersten Hartölschicht.


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Nun noch etwas Sprühstärke auf den Lautsprechersoff damit er wieder schön stramm sitzt.


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Hier noch einmal der Zustand vor der Restauration.
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Und hier nun komplett restauriert
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

das sieht wirklich sehr gut aus! :super:
Perfekt restauriert. Alle Achtung!
Nun sieht er aus wie neu. :D
Ein echtes Schmuckstück!

Gruß

Rocco11
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Schumi
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Beitrag von Schumi »

Hallo Ted,

ich hätte nicht gedacht, daß aus dem Käsepizza-Deckel noch was wird, gute Arbeit :super:
Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.