Vorschaltlampen und Trenntrafos

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bernd
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Vorschaltlampen und Trenntrafos

Beitrag von bernd »

Hallo!
Ich weiß nicht so recht ob das Thema hier richtig platziert, und ob die Thematik „Vorschaltlampen und Trenntrafos“ überhaupt noch interessant ist. :oops: Es ist ja sehr, sehr viel darüber geschrieben worden und auch genügend Bauanleitungen sind im Netz vorhanden. Aber eben nicht so wie ich mir das „laienhaft“ vorstelle. Vielleicht entsteht aber doch eine Diskussion, die zu einem preiswerten, sicherem und sinnvollen Gerät führt, dass von vielen „Radiobastlern“ gebaut werden kann.
Meine Forderungen:
- es soll ein Trenntrafo vom Netz trennen
- der sekundärseitig anliegende Wechselstrom soll mit einem regelbaren Leistungspoti von 0 bis 230V regelbar sein
- es sollen Vorschaltlampen von je eine 15W, 60W und 100W vorhanden sein
- eine nicht geerdete Steckdose und zwei Buchsen eingebaut sein
- ein Amperemeter und ein Voltmesser installiert sein
Meine Fragen?
Ist so ein Gerät heute überhaupt noch sinnvoll? Zumal ja die Glühfadenlampen so langsam vom Markt verschwinden.
Wäre anstatt der Lampen ein Wattmeter vorzuziehen?
Welche Trafoleistung ist sinnvoll?
(bei Conrad gibt es einen Steuertrafo von der Firma Weiss 400V 230V 0,27A, Art.-Nr.: 530056-62, Leistung: 63VA für 29,33 Euro)
Reicht nicht wirklich ein Leistungspoti, oder sollte es ein Stelltrafo sein?
Hat vielleicht schon jemand so ein Gerät gebaut und würde es hier vorstellen?
- Einfach nur im Laden kaufen find ich langweilig, und ist wahrscheinlich auch sehr teuer. -
Gruß Bernd
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

sicherlich ist darüber schon viel geschrieben worden, -- aber wenn es um Sicherheit geht, kann man gar nicht genug darüber schreiben.

Ich habe ein solches Gerät - oder zumindest ähnlich - in Planung.
Obwohl ich bereits einen sehr guten, industriell gefertigten Regeltrenntrafo besitze, möchte ich in dieser Richtung auch selbst noch was "basteln".

Die Sache mit dem "regelbaren Leistungspoti" läßt sich so nicht ausführen. Elektronisch geht das nur mittels einer Phasenanschnittsteuerung, die aber für Radiogeräte nicht zu gebrauchen ist. Auch eine 'Schwingungspaketsteuerung' wie sie für rein ohmsche Lasten (Kochplatten, etc.) verwendet wird, scheidet aus.

Es bleibt nur die Einstellung der Spannung über verstellbaren Abgriff eines Regel(Trenn-)trafos.
- es sollen Vorschaltlampen von je eine 15W, 60W und 100W vorhanden sein
- eine nicht geerdete Steckdose und zwei Buchsen eingebaut sein
- ein Amperemeter und ein Voltmesser installiert sein
Das alles läßt sich realisieren.
Ist so ein Gerät heute überhaupt noch sinnvoll? Zumal ja die Glühfadenlampen so langsam vom Markt verschwinden.
Sinnvoll auf jeden Fall. Dem Problem der Glühlampen kann man mittels Vorratshaltung begegnen. Die kleineren Lampen wird es noch lange Zeit geben.
Wäre anstatt der Lampen ein Wattmeter vorzuziehen?
Nicht anstelle, - sondern zusätzlich. Anstelle des Ampèremeters zum Beispiel. Nur sind Wattmeter kaum zu bekommen. Das ist das Problem.
Welche Trafoleistung ist sinnvoll?
Generell etwa das Doppelte der zu erwartenden Abgabeleistung.
Bei Röhrenfarbfernsehern also mindestens 800VA. Bei Röhrenradios sollten 250VA genügen.
Reicht nicht wirklich ein Leistungspoti, oder sollte es ein Stelltrafo sein?
Nein, reicht nicht. Nur der Stelltrafo regelt die Spannung unter Beibehaltung der (Sinus-)Kurvenform.

Gruß

Rocco11
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Habe das Thema mal an die richtige Stelle geschoben.

*Moderation*

Gruß Christopher :)
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

Nur der Stelltrafo regelt die Spannung unter Beibehaltung der (Sinus-)Kurvenform.
Hallo,

m.W. verändert auch ein Poti (->Vorwiderstand) nicht die Kurvenform. :wink:
Trotzdem empfehle auch ich eher einen Stelltrafo denn eine andere Lösung (Vorwiderstand o.ä.).
Christoph
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Beitrag von Christoph »

Ein Poti ändert auf gar keinen Fall die Kurvenform, sonst würde sich ja auch der Klang (von der gehörrichtigen Lautstärkeregelung mal abgesehen) bei unseren Radio ändern wenn man die Lautstärke ändert, das ist nämlich das gleiche Prinzip.
Da ein Potentiometer ein lineares Bauteil ist kann es die Signalform (außer in der Höhe bzw. Amplitude) nicht ändern. Linear bedeutet in diesem Fall, dass der Widerstand immer den gleichen Widerstandswert hat egal welche Spannung anliegt.

Grüße
Christoph
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GeorgK
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Beitrag von GeorgK »

Hallo Bernd,

also Eigenbau würde ich nur empfehlen, wenn man sich 100 % mit der VDE auskennt,- oder dieses Fachlich absegnen lassen kann. Sicherheit ist hier oberstes Gebot.
Ich habe mich zu einem Industriell gefertigten Trenntrafo entschieden.

Diese Lösung ist bestimmt auch sehr gut:

http://tinyurl.com/yftgbgf
Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius
Grüsse Georg
bernd
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Beitrag von bernd »

Hallo, (...und nachträglich "Frohe Ostern"!)

hab endlich mal eine Schaltung "gebastelt" die mir gefällt.
In einem Punkt bin ich etwas unsicher: Ist F2 eventuell besser auf N plaziert?
Sonstige Kritik an der Prinzipschaltung?
Gruß Bernd

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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

das mit dem Relais funktioniert so vermutlich nicht.
Ich tippe, daß es je nach Widerstand (NTC?) entweder sofort anzieht oder aber gar nicht.
In der Industrie gibt es spezielle anzugverzögerte Relais (Schütze).
Eingesetzt z.B. bei der Stern-Dreieck-Umschaltung von Motoren.

Gruß

Rocco11
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bernd
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Beitrag von bernd »

Hallo,
habe die Glühlampenschaltung hier: http://www.radiomuseum.org/forum/vorschaltlampe.html übernommen. Die Phase wird über die Lampen geschleift (S7-siehe Legende). Der NTC dient der Einschaltstrombegrenzung (Heißleiter). Da der gewählte NTC nicht für mehrere Sinusdurchgänge reicht, habe ich ein Relais mit einer Ansprechzeit von 15ms geplant. 20ms sollten es dann wohl sein. Ob das in der Praxis funktioniert, wird sich dann zeigen. Wenn’s denn funktioniert, hat das Relais die Aufgabe den NTC kalt zu halten, um nach dem Ausschalten des Vorschaltgerätes keine Wartezeit fürs Wiedereinschalten berücksichtigen zu müssen.
Bei der F2 bin ich eben nicht so ganz sicher. Sollte, je nach Magnetisierungssituation des Ringkerntrafos, und zufällig ein Kurzschluss im nachgeschalteten Verbraucher erfolgen, wird die „Information“ über welche Leitung schneller transportiert und damit die Sicherung eher ausgelöst um auch den Stelltrafo besser zu schützen? - Es gibt solche Schaltungen. - Ich neige zu N. Sinnvoll sind sandgefüllte Sicherungen zwecks Verhinderung eines Lichtbogens.
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Beitrag von bernd »

Hallo, und vielen Dank für die vielen Tipps und Hinweise!
Ich habe den Schaltplan noch mal (F2 nun sekundärseitig!) angehangen.
Vielleicht baue ich sie noch zusätzlich ein (als F3), mal sehen.
Auf dieser Grundlage werden nun die Teile beschafft und zumindest mal einen Versuchsaufbau gestartet.
Gruß Bernd
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bernd
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Beitrag von bernd »

Oh je! Hab ich die Schaltung von Herrn Heigl nicht kapiert? Ich dachte, dass es eine normale Parallelschaltung ist.
Bild Nur mit dem Unterschied, dass erst ein zugeschalteter Verbraucher den Strom fließen lässt?
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Bosk Veld
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Beitrag von Bosk Veld »

(Moderator: Bitte diesen Beitrag löschen.)
Zuletzt geändert von Bosk Veld am Mo Apr 12, 2010 7:12, insgesamt 2-mal geändert.
bernd
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Beitrag von bernd »

Na Gott sei Dank! - Und ganz klar, einverstanden! Das ist mehr als nur schlampig gezeichnet! - In der Legende weise ich auf die Problematik von S7 hin. Man kann auch S7 weglassen und eine Brücke in die Buchsen stecken, vorausgesetzt S6 ist offen! - Damit es nicht „rumst. (S6 und S7 geschlossen) und ich kein „mecker“ mehr möchte (hoffentlich?! :P ), hab ich noch zusätzlich ein Relais (Öffner) zwischengeschaltet. - Ernsthaft: Ich find´s ganz große Klasse wie man hier miteinander umgeht und diskutiert! Das macht so richtig spaß zu entwickeln. – Hab grad bei Conrad ein Relais rausgesucht (Min. Schaltlast (10 V/10 mA) und in die Legende aufgenommen. Dieses Relais könnte auch ein Kontrolllämpchen schalten um zu zeigen, dass nun „Durchgang“ über S6 geschaltet ist. – Eine Alternative wäre z.B. auch, den Stelltrafo (T2) hinter das Relais R2 von S6 zu schalten (inklusive F2). Dann passiert der Lampentest fast wie im Vorschaltgerät von Herrn Heigl, hat aber dann die separate „Stelltrafonummer“?! Wobei dann S3 bis S5 offen sein müssen. - Gute Nacht! :D

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Bosk Veld
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Beitrag von Bosk Veld »

:oops: Sorry, mein Fehler, ich hatte rechts den Eingang und links den Ausgang gewähnt, anders als im Originalschaltplan. Ich hab's wieder gelöscht.

Gruß, Frank
bernd
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Beitrag von bernd »

Ohne große Vorrede: Umgemodelt, wie ich angedeutet habe, und auch die Bedenken von >PL504< haben erheblich dazu beigetragen. Lampentest ade! Aber wenn man weiß was man tut, ist es mit einer Brücke zwischen B1 und B2, immer noch möglich, inklusive Spannungs- und Strommessung, die Lampen zu testen! Ansonsten eben dann doch die sinnvolle Aufteilung in die Bereiche „Vorschaltlampe und Spannungsregelung“. Ich glaube, dass diese Schaltung nun so in die Versuchsphase gehen kann um zu sehen was sie so drauf hat. – Gehäuseplanung später; hab da schon ein paar Ideen.
Ach so, ja! „Bei solchen Schaltungen gilt für mich nie die „Welle“ sondern P auf P!
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