joschi hat geschrieben:Der Empfang/Betrieb via Kabel-TV ist nicht gut möglich, da der Kanalabstand hier viel geringer ist als zu den Zeiten als diese Fernseher gebaut wurden.
Das kommt drauf an. Manche alten Fernseher haben mit der lückenlosen Belegung aller VHF-Kanäle kein Problem, andere haben dann Empfangsstörungen, was drei Gründe haben kann:
1. Unzureichende Nachbarkanal-Selektion. Die Ursache liegt in ungenügender Filterung des Signals im ZF-Verstärker und ist ohne größere Eingriffe nicht zu beseitigen.
2. Unzureichende Spiegelfrequenz-Festigkeit: Der Empfangsteil des Fernsehers ist ein Überlagerungsempfänger mit einer ZF von ca. 36 MHz. Der Oszillator schwingt, wie bei den meisten Empfängern, um die ZF oberhalb der Empfangsfrequenz. Wie bei jedem Überlagerungsempfänger gibt es eine Nebenempfangsstelle, Spiegelfrequenz genannt, die um den doppelten Betrag der ZF oberhalb der Empfangsfrequenz liegt. Bei Empfang der Kanäle 5 bis 12 liegt diese im Bereich von etwa 250 bis 300 MHz, dort liegen bei Empfang über terrestrische Antenne keine Sender. Im Kabel liegen dort jedoch die Sonderkanäle S13 bis S21. Werden diese in der Eingangsstufe des Fernsehtuners nicht ausreichend ausgefiltert, kommt es zu Störungen. Abhilfe ist durch ein Filter vor dem Fernseher möglich, dass den oberen Sonderkanalbereich nicht durchlässt. So etwas gab es in den 80er/90er Jahren fertig zu kaufen.
3. Übersteuerung des Empfängers durch die Summe der vielen Signale, die gleichzeitig anliegen. Wenn eine Pegelabsenkung (regelbares Dämpfungsglied) nicht hilft, muss man auch hier entsprechend filtern. Solche Filter sind/waren aber nicht handelsüblich, außerdem müsste man sie bei Programmumschaltung jeweils nachführen.
Ein Bekannter von mir hat einen Fernseher Baujahr ca. 1960, der selbst mit der heutigen Kanalbelegung im Kabel keine Probleme hat. Anders als viele Fernseher bis etwa Baujahr 1980, wenn sie keinen Kabeltuner haben.
Lutz