Mini-Eigenbau-Einkreiser

Hier könnt ihr die schönsten Stücke eurer Sammlung zeigen oder Geschichten zu besonderen Radios erzählen.
klausw
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Mini-Eigenbau-Einkreiser

Beitrag von klausw »

Irgendwann fiel mir mal ein kleines Heftchen aus dem Franzis-Verlag in die Hände, das sich mit Einkreisern befasste. Auf Foto waren auch einige sehr kleine Industriegeräte gezeigt.

Davon inspiriert, reifte vor vielen Jahren in mir der Wunsch, sowas mal selbst zu bauen.

Voraussetzung: Null Kosten, d.h.: alles musste sich irgendwo finden und vor allem: durfte auch künftig nicht für andere Projekte benötigt werden. also Grabbelkistenzeugs.

- Die Schaltung lehnt sich an den DKE an und benutzt den Spulensatz des DKE bzw. VEdyn. Aus Vereinfachungsgründen ist dieser fix installiert.

- Auf eine Skala wurde verzichtet, Direktantrieb des Drehkos zur Sendereinstellung.
Röhre: ECL 80, gebraucht.

- Dynamischer Lsp aus altem Radiorecorder.

- Gehäuse: Unterteil eines alten Karteikartenkästleins.

- Schalter für Ein/Aus und M/L: ebenfalls aus dem Radiorecorder.

- Trafo für Röhre: ebenfalls aus dem alten Radiorecorder ausgeschlachtet, lieferte 6 Volt bei 220 Volt Netz und somit ca. 6,3 Volt bei den nunmehr meist anliegenden 230+ Volt.

Verdrahtung war erstmal ziemlich "frei" :? , zumal auch Printkondensatoren verbaut wurden, aber es ging ja zunächst einmal darum zu ergründen, ob die Bastelei überhaupt funktionieren würde. Als Antennenanschlüsse dienten wie im DKE die Anzapfungen der Eingangsspule, zudem ist eine Netzantenne geschaltet, wie beim DKE II. Die ECL80 ist mittels eines Blechbechers geschirmt (sie diente in einem Ausschlacht-SABA Freiburg).

Und dann kam es, wie es kommen musste: das Gerät spielte auf Anhieb so gut, dass die provisorische Verkabelung und Anordnung der Bauteile einfach belassen wurde.

Solange es bei uns noch MW-Sender gab, wurde das Gerät öfter genutzt. Seit deren Abschaltung staubt es vor sich hin.

Durch Edi's Beitrag in der Plauderecke bezüglich des Reiseeinkreisers fühlte ich mich an meinen Eigenbau erinnert und wollte ein Bild einstellen, was aber in der Plauderecke nicht funktionierte.
Also dachte ich mir, ich mache das mal hier. Eigenbauten können ja auch ganz reizvoll sein.
Das daneben stehende Franzis-Din A 5-Büchlein gibt einen Größenvergleich.

Parallel enstand damals im Anschluss ein weiterer Einkreiser mit freistehender Röhre, diesmal PCF 86, und separater Box. Also etwa im Stil eines 20er Jahre-Empfängers. Habe ich aber nicht mitfotografiert.


k.
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Re: Mini-Eigenbau-Einkreiser

Beitrag von edi »

Also ich fnde solche Basteleien mit Rest- Bauelementen, die sonst vergammeln, eine gute Sache.
Funktion zählt, wenn es das tut, was man erwartet- isses top, man hat was Eigenes geschaffen.

Übrigens- die AM- Sender werden abgeschaltet- aber abends hat man dafür wundervollen Fernempfang.
Vor 70 Jahren wollte man den Empfang ausländischer Sender am liebsten verhindern- jetzt geht' nur noch so... :D

Ja, Klausw- Danke für die Vorstellung Ihres Kistlis ! :danke: :super:

Dampfradiofreunde,
Wäre schön, weitere solcher Projekte hier zu sehen, oder vielleicht kann man sowas auch ankurbeln ?
Seht bitte mal hier rein.

Edi
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GeorgK
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Re: Mini-Eigenbau-Einkreiser

Beitrag von GeorgK »

Hallo Klaus,
sehr schönes Bastelobjekt. ISt die Anodenspannung auch aus dem gleichen Trafo? oder ein separater?
Da sind wir "gedanken Brüder" da ich auch gerne alles von Ausbauteile verwende. Ich hatte die letzten Audions für KW gebaut, da tut sich halt mehr.
Zum Beispiel: http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... lit=Audion

Hier sind auch eineige von mir.

http://www.elo-web.de/elo/bauprojekte
Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

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Matthias Claudius
Grüsse Georg
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Re: Mini-Eigenbau-Einkreiser

Beitrag von klausw »

Hallo Georg,
hast 'ne Antwort auf Deine pm.
Die Anodenspannung kommt direkt aus dem Netz, über eine 1N4007. Der Trafo heizt nur.
Der Siebwiderstand zw. Lade- und Siebelko regelt das Ganze auf ein für die Röhre erträgliches Maß runter.

Ja, ich war überrascht, dass die eher zufällig zusammengewürfelte Kombination aus Altteilen doch sehr brauchbar funktionierte. Da ist nichts aufeinander abgestimmt, wie z.B. das Anpassungsverhältnis des AÜ.

Folglich gäbe es sicher Optimierungspotential, aber das will ich nicht:
es hat ja bewiesen, dass es problemlos auch über Stunden funktioniert, und es wäre dann ja nicht mehr mein erstes selbstgebautes Radio.


k.

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Franz

Re: Mini-Eigenbau-Einkreiser

Beitrag von Franz »

Hallo Klaus,
erst mal Kompliment, schönes klassisches Bastelwerk. Hatest Du keinen Netzbrumm bei der Anodenspannung direkt aus dem Netz ? Ich habe vor ca 20 Jahren einmal ein ähnliches Audion nach der Methode Versuch und Irrtum gebaut und bin genau an dieser Art der Anodenspannungserzeugung gescheitert, Verwendete Röhren und Anlass der Geschichte waren geschenkte RV12P2000. Erst als ich einen weiteren Trafo 1:1 zur Erzeugung der Anodenspannung eingeführt habe, war der Rest-Brumm normal. Erscheint mir auch logisch, da durch den Heiz-Trafo eine Phasenverschiebung gegen das Netz bewirkt wird.
Grüsse Franz
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Re: Mini-Eigenbau-Einkreiser

Beitrag von Andy »

Hallo,
wenn man nicht direkt die 230V gleichrichten will und somit die gesamte Schaltung wie bei einem Allstromgerät direkt mit Netzspannung verbinden will, kann man einen weiteren, alten 6V Netztrafo umgekehrt parallel mit an die Heizspannung anschließen und an dessen 230V-Wicklung die Anodenspannung gewinnen. Voraussetzung ist, daß noch etwas Leistungsreserve bei den 6.3V vorhanden ist. Solche Trafos hat man evtl. noch in irgendwelchen alten Bastelgeräten drin, die gibt es aber auch relativ preiswert zu kaufen. Viel Leistung braucht man ja nicht, ein paar W sollten reichen. Daß statt 6V 6.3V reingehen, sollte noch nicht viel ausmachen, evtl. schaltet man einen kleinen Widerstand vor. Auf jedenfall braucht man so keinen speziellen Trafo für Röhrengeräte mit Wicklungen für Heizung und Anodenspannung.

Gruß
Andreas
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Re: Mini-Eigenbau-Einkreiser

Beitrag von klausw »

Franz hat geschrieben:Hallo Klaus,
erst mal Kompliment, schönes klassisches Bastelwerk. Hatest Du keinen Netzbrumm bei der Anodenspannung direkt aus dem Netz ? ...
Hallo Franz,

Netzbrumm hält sich im Rahmen. Wie gesagt: sicherlich ist vieles verbesserungsfähig, aber der Aufwand sollte halt bewusst minimal gehalten werden. So ähnlich, wie bei einem Nachkriegs - Notradio.
Sieb- und Ladeelko sind daher größer, als etwa beim DKE (ca. 20-25 uF), und die Diode hat auch einen nach Versuch ermittelten parallel geschalteten Kondensator in passender Größe.

Übrigens: wenn ich mich recht entsinne, hat auch der Jotha-Lilliput mit seiner ECL113, der hier als Vergleich anstehen mag, Anodenspannung direkt aus dem Netz, bei Trafoheizung der Röhre.
Wollte eben mal grade nach dessen Schaltbild sehen, welches ich in einem kleinen Franzis-Büchlein ("Einkreiser") habe, aber ich finde das Büchlein nicht mehr :wut:.

k.

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Re: Mini-Eigenbau-Einkreiser

Beitrag von Franz »

Hallo Klaus,
das sollte keine Kritik sein, sondern nur meine Erfahrung mit einem ähnlichen Projekt schildern.
Schließlich brummt ein VE ebenfalls.
Grüsse Franz
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Re: Mini-Eigenbau-Einkreiser

Beitrag von saarfranzose »

klausw hat geschrieben: Übrigens: wenn ich mich recht entsinne, hat auch der Jotha-Lilliput mit seiner ECL113, der hier als Vergleich anstehen mag, Anodenspannung direkt aus dem Netz, bei Trafoheizung der Röhre.
Wollte eben mal grade nach dessen Schaltbild sehen, welches ich in einem kleinen Franzis-Büchlein ("Einkreiser") habe, aber ich finde das Büchlein nicht mehr :wut:.

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