Kurzer Reperaturbericht eines Hameg 203-4

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röhrenfan2011
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Kurzer Reperaturbericht eines Hameg 203-4

Beitrag von röhrenfan2011 »

Hallo zusammen :hello:

Ich habe von Forumsmitglied holger66 ein Hameg 203-4 gekauft. Er fragte mich, ob ich nicht vielleicht einen kleinen Bericht über die Reparatur schreiben könnte. Also hier ist er. :wink:

Das Oszi zeigte zwei Bildfehler. Zum einen der in Höhe der Signalspannung links am Rand auftretende senkrechte Strich und zum anderen sieht man den Strahl zurücklaufen.

Bild

Ich vermutete, dass die Kondensatoren im Netzteil platt sind, sodass im Vertikalverstärker durch den Wechselspannungsanteil diese Störung auftritt und das im Horizontalteil das Blanking, also das Austasten des Strahls nicht mehr funktioniert. Also habe ich die Kondensatoren im Netzteil und einen etwas krank wirkenden im Horizontalablenkungsteil getauscht.

Vorher:
Bild

Nachher:
Bild

Als das Bild danach immernoch nicht sonderlich besser war, es sich also nur geringfügig gebessert hatte, habe ich mir den Bereich für das Blanking mal genauer angeschaut. Tja und was soll ich sagen, der Fehler war echt simpel aber schwer zu finden. Beim Prüfen der Bauteile in dem bereich fiehl mir im Platinenlayout auf, dass jemand die zwei wichtigsten Transistoren vertauscht hat. Da diese steckbar ausgeführt sind, kann das mal passieren wenn man nicht genau hinschaut.
Diese hier:

Bild

So dann wurden nur noch die Y-Eingangsverstärker etwas nachjustiert und alles poliert. Und da steht es nun wieder top funktionierend.

Bild

Ein schönes Gerät, das sich lohnt zu reparieren. :)
Zuletzt geändert von röhrenfan2011 am Do Nov 14, 2013 16:37, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Niklas
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Re: Kurzer Reperaturbericht eines Hameg 203-4

Beitrag von BugleBoy »

Hallo Niklas

Schön :super:

Wie immer eine Kleine Fehler mit grosse Wirkung.

Hatte mal eine kleine Fehler mit teuere Folgenschaden erlebt (Poti in Netzteil ist platt -> Überspannungschaden)


Grüss
Matt
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holger66
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Re: Kurzer Reperaturbericht eines Hameg 203-4

Beitrag von holger66 »

Danke für den Bericht ! Ich hatte das Gehäuse voller erwartet.

Mein noch älteres HM412 zeigt noch keine der geschilderten Macken, dürfte aber wohl auch mal kalibriert werden.

Gruß
Holger
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rettigsmerb
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Re: Kurzer Reperaturbericht eines Hameg 203-4

Beitrag von rettigsmerb »

Hallo Niklas,

das Schöne an den älteren HAMEG-Scopes ist, dass sie relativ simpel und weitestgehend mit Standardbauteilen aufgebaut sind. Mit einem Handbuch bewaffnet ist so gut wie jeder Fehler vom versierten Benutzer selbst auffind- und behebbar. Aus eigener Erfahrung kann ich mit gutem Gewissen behaupten, dass diese Geräte mit zu den Besten gehören, in puncto Preis/Leistungsverhältnis und Zuverlässigkeit/Langlebigkeit sind sie kaum zu toppen.

Bei meinem HM605 "kamen" jetzt nach fast 30 Jahren auch einige Netzteilelkos - aber das war's im Prinzip auch schon.

So denke ich, lieber Niklas, dass Du an Deinem HM203 noch sehr lange und viel Freude haben wirst!
röhrenfan2011
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Re: Kurzer Reperaturbericht eines Hameg 203-4

Beitrag von röhrenfan2011 »

Ja ich bin von der Wartungsfreundlichkeit auch sehr begeistert. Neben diesem habe ich noch ein weiteres Hameg, das 205-2 was zehn jahre jünger ist und eine digitale Speicherfunktion hat. Sehr nützlich bei sehr langsamen Signalen. Jedoch zweifel ich da an der robustheit des Digitalteils. Schließlich besteht der aus ziemlich schwer beschaffbaren ICs. Das habe ich aber quasi "neu" gekauft. War zwar schon alt, kam aber im Originalkarton, weswegen es wohl noch einige Jahre halten sollte.
Das 203 will ich jetzt in erster Linie für den mobilen Einsatz benutzen. Es ist robust, leicht und einfach zu bedienen und eben mit sehr wenigen Spezialteilen. Genau das Richtige um es zum Beispiel in der Berufsbildenen Schule einzusetzen, da wir dort unser eigenes Werkzeug mitbringen dürfen.

Kurz gesagt: Ich bin sehr zufrieden damit. :bier:
Gruß
Niklas
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holger66
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Re: Kurzer Reperaturbericht eines Hameg 203-4

Beitrag von holger66 »

...und das freut mich wieder !
H.
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