ich bin gestern mit meiner Familie zum Trödelmarkt auf dem Sprödentalplatz in Krefeld gefahren.
"Aus Versehen" habe ich doch glatt ein Radio mitgenommen.

s. hier (sorry, eigene Fotos momentan nicht möglich, da Kamera kaputt

http://www.radiomuseum.org/r/union_57w3d57_w_3.html
Meines ist etwas schlechter vom Holz her, und die untere Messingleiste ist ziemlich lose. Dafür ist es komplett und der Plattenteller sowie der Motor waren beweglich. Der Preis ging nach einigem Hin und Her von 35,00 auf 20,00 Euro runter. Ich denke, das geht dafür in Ordnung.
Heute habe ich dann erstmal eine Sichtprüfung gemacht, um evtl. irgendwelche Basteleien auszuschließen. Nachdem die Prüflampe keinen Kurzschluß signalisierte, habe ich einen kurzen Probelauf gemacht.
Der Lautstärke-Poti sitzt fest, Empfang ist grundsätzlich schonmal auf allen Bändern da. Der Plattenspieler dreht zwar kaum (geht auch etwas schwer), aber der Motor läuft. Eine Platte aufgelegt und von Hand gedreht, und es kommt auch in annehmbarer Lautstärke Musik. Das System ist also noch in Ordnung (ein defektes System war eigentlich meine größte Sorge, ein passender Ersatz ist wohl kaum zu bekommen).
Somit ist klar, welche Arbeiten neben der Kondensator-Kur anstehen.
Dazu habe ich jetzt aber eine Frage:
Bei meinem Gerät steht auf der Rückwand links "Union Radio" und mittig "Union Phono", beides aber mit goldener Schrift auf braunen Aufklebern aufgebracht. Nun möchte ich die Aufkleber nicht entfernen, um zu sehen, was evtl. darunter steht.
Eigentlich müsste es lt. Bildergalerie beim Radiomuseum.org obiges Radio sein. Den Schaltplan zum baugleichen Kaiser-Gerät haben wir schon hier:
http://dampfradioforum.de/viewtopic.php ... 38#p167894
Bei meinem Modell ist aber statt dem flachen Gleichrichter noch eine ältere Selengleichrichtersäule in offener Bauweise eingebaut.
Da ich bisher kein Gerät mit einer offenen Gleichrichtersäule hatte, frage ich mich nun, wie diese ggf. durchgemessen werden kann. Bei den üblichen flachen Gleichrichtern und den schwarzen geschlossenen Säulen lasse ich diese in den Geräten, solange sie bzw. die Elkos nicht zu heiß werden, und am Gleichrichter die Ausgangsspannung mindestens noch 1:1 zur Eingangsspannung liegt.
Wie sieht´s da bei den offenen Säulen aus? Gibt´s da vielleicht noch weiteres zu beachten?
Gruß,
Volker