Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

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Phalos Southpaw
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von Phalos Southpaw »

Ich bin dir (glaubnix) auch nicht böse. Im Schreiben kommt manches eben nicht so rüber wie es vom Sender gemeint ist.
Wie sich ein Text ließt hängt immer allein vom Empfänger an und ist individuell empfänglich. :bier:
HVR4000er
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von HVR4000er »

Krass. So ziemlich das Gegenteil einer originalgetreuen Restauration :mrgreen:
Ich vestehe nicht, wieso du für die Schraub-Elkos kein Loch ins Chassis gebohrt hast um sie so zu montieren wie im Sinne des Erfinders.

Um dem Original möglichst nahe zu kommen, habe ich 2 Vorschläge für die Röhrenbestückung:

Als Endröhre eine 3B4. Das ist eine direktgeheizte Batteriepentode (für 2,80€ bei Pollin) , die von den elektrischen Eigenschaften her der Originalröhre so ähnlich ist, daß sie bis auf die Heiz-Vorwiderstände als 1:1-Ersatz in der Originalschaltung verwendet werden kann. http://www.radiomuseum.org/forum/3b4_dl ... es164.html

Als Audionröhre bietet sich die russische Batteriependode 2SH27L an welche es für 1€ bei Pollin gibt und welche auch 200V Anodenspannung abkann. Zudem sieht sie ausgepackt sehr hübsch aus.

Apropos hübsch, die 3D6 ist ähnlich wie die 3B4 (etwas stärker), sieht aber antiker aus (Loktal statt Pico 7)

Dazu würde ich dann noch eine russische Loktal-Doppeldiode als Netz-Gleichrichterröhre (Glaube 1,30 bei Pollin) nehmen, die wird dann allerdings bis ans Limit belastet (Es ist eine Demodulator-Röhre!) . Mit 3 Loktalröhren sieht die Röhrenbestückung dann schon wieder richtig schön antik aus so wie es sich gehört.
rettigsmerb
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von rettigsmerb »

Hallo HVR4000er,

fein, dass Du Dir so viele Gedanken gemacht hast. Bei diesem Bastelprojekt ging es allerdings und eigentlich nur darum, auf Basis eines weitestgehend geschlachteten VE301-Chassis mit den in der "Bastelkiste" vorhandenen Materialien und unter minimalistischem Aufwand ein funktionstüchtiges Radio zu bauen und eben nichts dazu zu kaufen. Das wurde auch schon an anderer Stelle erwähnt, wolte dies nur noch einmal in Erinnerung zurück rufen. Und das ist das, was es nun ausmacht - der alte Bastlergeist von damals, frisch wieder aufgelebt. Ich finde, das hat Phalos schon sehr gut hinbekommen!
HVR4000er
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von HVR4000er »

Hallo Herbert,
Bei diesem Bastelprojekt ging es allerdings und eigentlich nur darum, auf Basis eines weitestgehend geschlachteten VE301-Chassis mit den in der "Bastelkiste" vorhandenen Materialien und unter minimalistischem Aufwand ein funktionstüchtiges Radio zu bauen
Solange Gehäuse, Drehko, Lautsprecher und Spulenturm noch OK sind ist so ein 70 Jahre altes Radio zu schade um da irgendein Heißkleber-Provisorium reinzurotzen. Dann soll man sich lieber eine Baumarkt-Holzkiste und eine Lochraster-Platine kaufen und den VE in Ruhe lassen.

Ein liebevoller, dem 40er Jahre-Stil nachempfundener, ästhetischer Neuaufbau eines VE ist doch viel schöner und macht doch viel mehr Spaß. (auch wenn es keine Restauration ist)

Das ist meine persönliche Meinung. Natürlich kann jeder tun was er möchte.
rettigsmerb
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von rettigsmerb »

HVR4000er hat geschrieben: [...]

Das ist meine persönliche Meinung. Natürlich kann jeder tun was er möchte.
... die man selbstverständlich auch haben und vertreten darf, aber dies bitte auch den Forenregeln entsprechend freundlich formulieren kann - Danke!
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von amiga3000 »

Eine EL84 in den VE geklatscht,krasse sache :mrgreen: . Macht dieser der *sparmodus* nix aus? Alles in allem aber ne interessante sache. Besser jedenfalls,wie das Chassis,was eh ausgebeutet war,weg zu werfen.
Mfg.
Mario
Phalos Southpaw
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von Phalos Southpaw »

Warum ich keine Löcher für die Elkos gebohrt habe? Na weil schlicht kein Platz darin ist! Der Trafo musste ja auch noch rein!

Warum ich keine originalgetreue Restauration gemacht habe? Weil es ein Bastelprojekt seien sollte ohne kostenaufwand; und die Besorgung der Röhren allein schon ein gewisses finanzielles Limit überschritten hätte! (Und auch den Wert eines solchen Gerätes)

Warum ich Heißklaber "reingeklatscht" habe und alles fliegend verdrahtet habe? Weil es der Versuchsaufbau ist! (wie schon zwei mal geschrieben wurde)

Warum eine EL84 verwendet wurde? Weil ich keinen Sockel für eine EL95 hatte! - Und nein, die Lautstärke lässt sich angenehm einstellen ohne, dass der Lautsprecher überlastet wird und scheppert.

Wäre es eine Restauration geworden wäre es auch nicht bei "Basteln und Messen" gepostet worden.
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von Ebi96 »

Hey Leute,

gesteht Euch doch auch mal ein:
Viele hätten so ein Chassis doch schon weggeworfen.
Die Originalröhren sind teuer, sämtliche Teile schon rausgeschlachtet, und hey, es ist immer noch ein Röhrenradio!
Andere hätten ein Autoradio mit USB/MP3 Anschluss reingequetscht.
Wenn man es jetzt noch auf die Spitze treiben will baut man noch einen UKW Tuner mit ECC 85 ein - geht nicht gibts nicht!
Das ganze dann ordentlich schick machen, und dann könnte es auch eine Bastelei aus den 50ern sein - finde ich!

Und ganz ehrlich. Egal was man macht. Es ist immer besser als wegschmeißen!

Mir gefällt das Projekt. Ich hätte es sicherlich sehr ähnlich gemacht.

mfg Tim
Zum guten Ton gehören Röhren - sprach das Radio, und der Transistor verschwand
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von saarfranzose »

ich trage seit den 70er Jahren VE Teile zusammen und hab noch nie etwas davon weggeworfen. Ein VE ist nicht einfach nur ein Radio!

Mein interessantester Umbau ist ein DKE Superhet. Bei früheren Reparaturversuchen hab ich keinen Empfang hinbekommen. Vielleicht gelingt es mir mal irgendwann. Da der Umbau aus den 50er Jahren stammt sehe ich ihn als historisch erhaltenswert an:

DKE Superhet Umbau

Der Eigenbau von Phalos erfüllt seinen Zweck, er übermittelt das VE feeling und ist ein dankbares Übungsprojekt. Falls Dauereinsatz gewünscht ist sollte er mechanisch noch etwas sicherer gemacht werden. Wenn man das im Hinterkopf behält ist alles okay.
Gruß,
Jupp
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Phalos Southpaw
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von Phalos Southpaw »

So, und jetzt möchte ich mich nochmals verteidigen.
Ich habe Uhrmacher gelernt und bin erst seit 8 Monaten mit Radios/Fernsehrn/Röhrentechnik allgemein tätig.
Wer erwartet von mir, dass ich innerhalb von 8 Monaten Teile zusammentrage oder schon soweit bin ein Radio komplett nach Vorbild und stilgerecht aufzubauen?
Der erwartet definitiv zu viel. Nochmal; es war eine BASTELARBEIT und KEINE RESTAURATION!
Außerdem würde die Arbeit und die Teile, einen wieder Verkauf finaziell nicht löhnen.

Für mich sind Radios einfach nur Radios, genauso wie für manch einen von euch ein Uhr einfach nur eine Uhr ist.

Diese ganze Meckerei von wegen "Man hätte doch" und "Man soll doch" geht mir echt auf den Zeiger. Es war mein ERSTES(!!) komplett selbst aufgebautes Radio. Aber darüber freut sich niemand...(außer einige die es hier schon geschrieben haben)

Das soll kein persönlicher Angriff auf die Meister unter euch sein, es ist nur meine Meinung und wie es hier bei mir (und auch beim Herbert) ankommt.
Christoph
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von Christoph »

Wenn man bedenkt wieviele Radios (teilweise nur aufgrund von Beratungsresistenz) kaputrepariert und dann entsorgt werden, ist das hier absolut harmlos.
Im Übrigen haben sehr viele ältere Radiosammler mit VE-(ver)Basteln angefangen...
Außerdem wurden am Chassis keine wesentlichen Änderungen (größere Löcher) vorgenommen. Falls durch Zufall mal die fehlenden Teile oder ein komplettes Chassis auftauchen, kann man es immer noch originalgetreu zurückbauen, wenn man will.
Auch die EF80 ist ganz sicher kein Nachteil gegenüber der AF7.
Grüße
Christoph
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von amiga3000 »

Ich hatte glück das mein VE301w Elektrich unverbastelt war. Anstelle der RGN354 die fehlte(Stattdesen eine V430),habe ich eine SI-Diode eingebaut,aber in den Sockel einer Orig. Europaröhre(hatte Heizfadenbruch) und den Glaskörper wieder angeklebt. Die RES164 ist bei mir eine russiche 4P1L in Europasockel. Die REN904 ist bei mir eine PC86 in Europasockel. Die Originalröhren sind mir auch zu Teuer. Die Kondensatoren neu befüllt. Skalenscheibe ist ein nachdruck,die alte war zerfetzt. Da währe es mir natürlich nie in den sinn gekommen,ein komplett neues Radio draus zu bauen.

Im Fall von Phalos schaute es ja ganz anders aus. Nichtmal mehr die orig. alten Kondensatoren waren drinn. Was sollte er dann machen? Chassis wegschmeißen? Dennoch frage ich mich,ob die EL84 den *sparmodus* auf die dauer mitmacht,oder ob eine von vorne rein leistungsschwächere röhre,falls im Fundus,besser währe.

Wiviele Radios in guten zustand landeten schon beim Sperrmüll weil *es olle Kisten und Stromverschwender* sind?
Mfg.
Mario
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von captain.confusion »

Hallo Phalos!

Ich freue mich durchaus über Dein erstes Projekt. Es gibt nichts schöneres als sowas aufzubauen, den Stecker in die Dose zu stecken und sich an einem funktionierenden Gerät zu erfreuen. Außerdem ist man ja auch immer etwas Stolz auf sein Werk.
Ich habe an meine Arbeiten - auch wenn es nur Versuchsaufbauten sind - immer einen recht hohen Anspruch hinsichtlich eines sauberen Aufbaus und einer handwerklich ordentlichen Durchführung.
Wenn es eine reine Bastelarbeit war, dann ist das es ja auch so o.k.
Ich hätte nun an mich den Anspruch, das Ganze jetzt noch sauber und betriebssicher aufzubauen, evt. das Chassis zu entrosten und neu zu lackieren usw. Das Auge isst ja bekanntlich auch mit.

Du schreibst Du bist gelernter Uhrmacher, also ja auch mit der Metallbearbeitung usw vertraut. Mach doch was draus, ich versichere Dir, dass es Du noch mehr Freude an dem Gerät haben wirst, allein schon deswegen weil Du weißt, dass es nun wirklich elektrisch und mechnisch in einem prima Zustand ist.

Viele Grüße
Frank
Viele Grüße aus der Pfalz!

Nicht nur alte Radios klingen schön, sondern auch alte Flugzeuge klick
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von saarfranzose »

Christoph hat geschrieben:Im Übrigen haben sehr viele ältere Radiosammler mit VE-(ver)Basteln angefangen...
da sehe ich mich ... ich hatte als 15 jähriger Schüler VE's gefleddert und die Chassis in Schubladen gebaut..

Phalos, hör auf dich zu rechtfertigen! Ist doch ein netter thread! Wir helfen dir doch nur dich weiter zu entwickeln :-)
Gruß,
Jupp
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Re: Die Wiederbelebung eines VE 301 Wn

Beitrag von klausw »

Phalos Southpaw hat geschrieben:So, und jetzt möchte ich mich nochmals verteidigen.
.
Aus meiner Sicht: dazu besteht rein gar kein Anlass !

Ich finde das Produkt gelungen, und dass man aus einer "fliegenden" Verdrahtung, die man ja erst noch auf ihre Leistung und Zuverlässigkeit hin prüfen will, bei Lust und Laune einen anderen Aufbau entwickelt, ist für mich normal. Bin nämlich auch kein gelernter Radio-Fernsehfritze, sondern arbeite seit 37 Jahren mit großer Freude an Röhrenradios, als Hobby.
Ähnliche Bauten habe ich, unter Verwendung von VE-Teilen, auch schon realisiert.
Die genügen keinen industriellen Ansprüchen, sondern funktionieren einfach nur blendend.

In diesem Sinne: bitte mehr solcher schön beschriebener und schön bebilderter Beiträge.

Gruß
k.

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)